19 April 2008

"Speak English?" - DFB-Pokal Endspiel Rahmenprogramm

Es bot sich für mich eine günstige Gelegenheit am DFB-Pokalspiel als Zuschauer teilzunehmen. Die gesamte Reise war zwar nicht ohne gewisse Unanehmlichkeiten aber, mal vom Ergebniss des Spiels abgesehen, sehr positiv.
Am Samstag morgen ging es gegen 8 Uhr vom Dortmunder HBF los. Der Pokalsong "50.000 Borussen an der Spree" wurde während der Wartezeit am Bahnsteig und zu Beginn der Fahrt etwa 6-7 mal gespielt, mehr als ausreichend also. Nachdem das recht begrenzte Angebot der BVB-Songs durch war, ging es munter mit Schlagern los. Deshalb hat ein Mitreisender völlig zurecht irgendwann den Lautsprecher im Abteil abgedreht und erst kurz vor Ankunft in Berlin wieder angemacht und da lief dann natürlich wieder "50.000 Borussen an der Spree". Um kurz vor eins, also nach rund 5 Stunden Fahrzeit kam der Zug dann auch in Berlin an. Mein kurzfristig im Zug geplante touristische Route habe ich dann kurzerhand zugunsten eines Besuches der Fanmeile verworfen. Allerdings war dort die Stimmung derart mau und das Bühnenprogramm derart bescheiden, dass ich doch durch die nahegelegenen Straßen gestriffen bin. Länger aufgehalten habe ich mich dann an der Informationsstätte am Checkpoint Charlie. Und dort wurde ich dann ungezählte Male von einer Frau mit Migrationshintergrund angesprochen: "Speak English?". Die gute Frau sammelte Geld für ihr Kind, zumindestens "offiziell". Ich konnte dann einmal beobachten wie sie ihr Gesammeltes bei einem Händler dort abgegeben hat, der sie dann nach kurzem Smalltalk mit den Worten "Arbeit, Arbeit!" wieder wegschickte. Der gute Mann verkaufte Sowijet/NVA-Devotionalien, deren Echtheit ich mittelstark angezweifelt hat, naja, vielleicht hat er die Sachen ja auch als Imitate verkauft. Nachdem ich dort nahezu unbeirrt von diesen Gewerbeaktivitäten die Informationstafeln gelesen habe, schaute ich mir noch den letzten erhaltenen Mauerrest an. Von dort ging ich dann wieder zur Fanmeile und anschließend machte ich mich dann auf den Weg zum Olympiastadion. Die Ereignisse danach habe ich mal in den Post hierüber ausgelagert.
Nach Spielende sollte es dann um 0:14 Uhr von Berlin-Charlottenburg wieder mit dem Sonderzug zurück nach Dortmund gehen. "Sollte"! Leider hatte die Lok einen Defekt und der Lokwechsel dauerte ziemlich genau eine Stunde. Dies bedeutete eine Stunde auf dem kalten Bahnsteig Warten. Im Zug konnte ich dann recht passabel schlafen, so dass ich halbwegs fit gegen 6 Uhr am Sonntagmorgen in Dortmund wieder ankam.

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